THOW 46: Suchen und finden
1 Dich suche ich, wenn ich verzweifelt bin. 2 Wenn mich Krankheit plagt, such ich dein Heil. 3 Wenn Schmerz mich quält, schreie ich zu dir. 4 Und in der Einsamkeit.
5 Du willst dich finden lassen, wo immer ich dich suche. 6 Alles was gut und vollkommen ist, führt mich zu dir. 7 Ich sehe dich in der Schönheit der Natur, entdecke dich in den Tiefen der Weisheit und spüre dich in der Liebe.
8 Doch kann ich dich nicht festmachen, festhalten, verpacken und verstauen. 9 Immer wenn ich meine, dich schon ganz ergriffen zu haben, greife ich ins Leere, denn du bist kein Gott, der sich begrenzen noch begreifen lässt.
10 Alles was ich meine zu wissen, ist Nichts, alles was mich versorgt, ist vergänglich wie Staub, alles was mir Halt verspricht, ist nur ein Haschen nach Wind. 11 So verstehe ich: Alle Sicherheit der Welt bindet mich in der Irre – und alles loslassen, bedeutet Freiheit.
12 Suche ich, so finde ich dich. 13 Und finde ich dich, führst du mich in die Freiheit. 14 Und bin ich frei, kann ich alles hinter mir lassen, was mich hält, damit ich dir folgen kann. 15 Und folge ich dir, muss ich nicht mehr suchen, denn dann bin ich nah bei dir.
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