THOW 52: Alles und Nichts

1 Lass uns offen sprechen, Herr, ich will Tacheles reden! 2 Hier bin ich, Gott, was muss ich tun, wie genüge ich nicht vor deinen Augen?

3 So denke ich nach: Wo Heiligkeit und Reinheit die Vollkommenheit hat, kann alles, was nicht rein und heilig ist, nicht genügen können. 4 Verbindet sich Reines mit Unreinem, wird das Reine unrein, und sei es auch nur im Kleinsten. 5 Und Gott ist vollkommen und rein.

6 Darum gebe ich mir selbst die Antwort: Alles! 7 In allem bin ich ungenügend. 8 Denn ich selbst bin nicht rein, auch wenn ich noch so sehr danach strebe. 9 Wo ich auch anfangen würde, wie sehr ich mich bemühte, es wäre doch nie genug. 10 Selbst wenn ich die 99,9999 % erreichte, es wäre nicht genug. 11 Denn nur was vollkommen ist, besteht vor dem, der selbst vollkommen ist.

12 Und so sprichst du, Herr, zu mir: „Nichts!“ 13 Nichts bedarf es! 14 All dein Streben ist ein Haschen nach Wind, es kann dir nicht gelingen! 15 Magst du auch 50, 70 oder 99 Prozent erreichen, es bliebe ungenügend. 16 Und darum kann es nur Gnade sein, die dich erlöst und dich befreit von allem Anspruch, mir zu genügen.

17 Du bist genug, weil er genug war, weil mein Sohn alles auf sich nahm, was nicht genug war. Und ich nahm sein Opfer an. 18 So wie es geschrieben steht: „So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind“ und „Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit Gottes würden“ 19 Nun sind alle, die zu ihm gehören, von aller Schuld befreit und damit rein und heilig.

20 Du willst dich ändern? 21 Dann liebe deinen Nächsten, wie du dich auch selbst lieben sollst. 22 Liebe deine Feinde, wie ich dich schon liebte, als du noch mein Feind warst und ich dennoch meinen Sohn gab. 23 Ehre Vater und Mutter! 24 Behandle meine Schöpfung mit Bedacht, denn sie ist dir anvertraut. 25 Und tu es nicht für die Gerechtigkeit, die allein nur aus der Gnade kommen kann, sondern tu dies alles im Namen meines Sohnes und aus Liebe und in Ehrfurcht vor mir, deinem Gott.

Epheser 2,8-9