THOW 81: Einsturz und Aufbruch
1 Ein Einschlag nach dem nächsten bringt das Haus ins Wanken. 2 Verzweifelt suchen wir nach Ausweg, nach Wendung, nach Sinn. 3 Unser Blick sinkt. 4 Das Haus stürzt ein. 5 Wir sehen es geschehen. 6 Wir kehren zurück in unsere Häuser, selbst gezeichnet von so manchem Schlag. 7 Doch brachen sie uns nicht. 8 Und müssen zusehen, wie der andere fällt – unser Bruder, unsere Schwester.
9 Ich weiß, die Frage nach ‚Warum‘ hilft selten weiter. 10 Doch das Wozu kann manchen Weg uns weisen. 11 Doch verliert nicht das ‚Wozu‘ im Tod den Halt? 12 Für den, der ohne Hoffnung ist, bleibt’s leer. 13 Ohnmächtig oder hadernd nimmt er Gottes Ratschluss hin, ein Leben zu beenden. 14 Versteht es nicht und lebt dann weiter, so gut er es vermag.
15 Doch damit will ich mich nicht begnügen. 16 Denn du bist ja ein guter Gott, ein ewiger Fels, auf dem wir bauen durften. 17 Wo mein Verstand endet, beginnt dein Plan. 18 Den will ich erkennen. 19 Oder einfach glauben. 20 Der Tod ist für dich kein Ende. 21 Und so auch nicht für uns – in Christus.
22 So reicht dein Blick über den Schmerz. 23 Gar über Generation hinweg. 24 Dein Heil zielt auf den Himmel. 25 Und dorthin hast du auch uns berufen. 26 Unser Haus soll auf deinem Fels stehen. 27 Und nicht von dieser Erde sein. 28 Wie der Same sterben muss, damit der Keim beginnt, muss auch das Leben so vergehen. 29 Das himmlische Haus steht, ist unser Ziel – im Leben wie im Sterben.
30 Und so wird unser Leben, wie der treu erduldet Tod, zum Leuchtfeuer der Hoffnung.
Psalm 46,2–3 / 2. Korinther 5,1


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