THOW 89: Krieg und Frieden
1 Der Mensch will nicht in Frieden leben, das scheint wohl wider die Natur. 2 Sobald einer etwas hat, das er selbst will, will er es haben – egal wie. 3 Er reimt sich Wahrheiten zusammen, die ihm das Recht verleihen. 4 Und verführt die Vielen um sich, damit sie ihm zur Seite stehen.
5 All sein Denken wird bestimmt von dem, was er begehrt. 6 Was er hat, reicht ihm nun nicht mehr. 7 Und jeder Mahner wird zum Gegner, jeder Versuch sich zu wehren, zum feindlichen Akt.
8 Die Stimme der Vernunft ist wie ein sanfter Regen, sie kann manch Feuer löschen, aber keinen Brand. 9 Und wenn das Vergessen die Erinnerung vertilgt, weiß niemand mehr, was Greuel und Leid bedeuten.
10 Du, Herr, weißt um die dunkle Seite des Menschen, 11 kennst seinen Neid und seine Gier seit Kain und Abel, 12 seinen unstillbaren Durst nach Macht und Reichtum. Der Verführer hat mit ihm ein leichtes Spiel.
13 Doch höret: Frieden hat er uns geboten – 14 nicht zu neiden, nicht zu begehren, nicht zu streiten, 15 sondern zu vertrauen, dass Gott das Recht verschafft, dass Er unsere Kämpfe führt.
16 Frieden zu stiften ist der Auftrag der Kinder Gottes. Und ihr Gebet ist dies: 17 Dass Gott Einhalt gebiete dem, der Krieg im Herzen trägt. 18 Dass sein Vorhaben nicht gelingt und seine Pläne scheitern. 19 Dass er zur Rechenschaft gezogen wird. 20 Und der, der Gottes Schutz sucht, diesen auch erfährt.
Jesaja 59,7–8 / Matthäus 5,9


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