THOW 109: Skandal
1 Wenn deine Stimme ertönte, bebte die Erde. 2 Wer dir zu nahe kam, starb – deine Heiligkeit war unermesslich. 3 Plagen, Wunder, Zeichen ließen die Zweifler staunen und zittern. 4 Die Feinde deines Volkes wussten: Wenn du bei ihnen warst, war der Sieg gewiss. 5 Könige und Pharaonen beugten sich vor deiner Allmacht. 6 So kannte man dich – den Gott Israels.
7 Und dann – das Unerhörte. 8 Ein Mann am Kreuz der Schande, bloßgestellt und entehrt. 9 Gedemütigt, gepeinigt von seinen Häschern. 10 Ausgeliefert dem falschen Zeugnis und dem ungerechten Urteil. 11 Er sagte, er sei dein Sohn! 12 Ein Skandal, das zu glauben. Schlicht Unsinn für die Welt.
13 Unbegreiflich mir dein Kreuzestod, seh ich deine Größe in den alten Schriften. 14 Wie sehr hast du den Menschen geliebt, dass du den Weg ans Kreuz gingst. 15 Du raubtest dich selbst deiner Ehre, deiner Macht und Herrlichkeit. 16 So sehr hast du uns geliebt, um die Schuld zu sühnen, die uns von dir trennte. 17 So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn sandte – seinem Volk als Schande, der Welt als Torheit.
18 Staunend seh ich auf das leere Kreuz. 19 Sie senkten dich ins Grab und hielten dich für demaskiert. 20 Doch seh ich schon das leere Grab, und so erfülltest du den Plan zur Rettung! 21 Nun staune ich noch mehr und rufe laut, mag man mich einen Tor nun nennen: Halleluja! Danke, meinem Gott!
Jesaja 53,3–5 / 1. Korinther 1,23–24


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