Gnade,  Hoffnung,  Klage,  Lob,  Wort

THOW 113: Klein

1 Klein bin ich. 2 Unbedeutend dreht das Rad sich weiter. 3 Ich meint, ich hätt Bedeutung. 4 Aber kaum verließ ich kurz die Bühne, nahmen andere meinen Platz ein. 5 Mein Wort, gerade noch im Rat ertönte, verhallt im Wald der Wehklag unerhört. 6 Hat ich den anderen nicht gestern noch beschwichtigt, er werde schon genug beachtet? 7 Nun bin ich’s selbst, der an der Schwelle steht und wartet, ob man sich meiner mag erinnern.

8 Herr, warum ließest du mich schmecken, wie es ist, dort einen Sitz zu haben? 9 Nur um dann, zurück in zweite Reihe, wieder ein Gesicht von vielen nur zu sein? 10 Ja, ich weiß es, schon wenn ich es vor dich bringe: Eitel ist mein Reden und die Klage ohne Recht. 11 Du hast meiner Stimme Raum gegeben, weil sie aus des Herzens Demut sprang. 12 Soll ich nun, von deiner Gnad erhöht, mich klammern an den unverdienten Ruhm, der doch nur dir gebührte? 13 Davon bewahre mir mein Herz!

14 Um Vergebung bitt ich nun, dass ich so selbstgerecht gedachte. 15 Am Kreuz hast du mich doch gelehrt, der wahre Gottesdienst zum Diener aller mich beruft. 16 Allein dein Lob will mir genügen. 17 Der Glanz der Heiligkeit strahlt doch so schön. 18 Und wo ich reden soll, mach mich zum Boten deines Willens. 19 Das allein soll meine Freude sein. 20 Und so umarmst du mich mit deiner Liebe und gießt den Frieden in mein Herz.

Jeremia 45,5 / Philipper 2,3–4

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