Leben,  Weg

THOW 134: An meiner Seite

1 Dies Leben ist mir anvertraut, ich muss es selbst bestreiten. 2 Muss Entscheidungen fällen, Kompromisse gehen und mit den Folgen leben. 3 Bin wahrlich nicht auf alles stolz. 4 Manches nicht klug, gar unbedacht und wenig weise, hab ich selbst auf den Weg gebracht. 5 Bei anderem fehlte mir der Mut, die Konsequenz. 6 Oder einfach nur die Kraft. 7 Manches fiel auch der Bequemlichkeit zum Opfer, bei anderem fehlte wohl der lange Atem. 8 Und manches nahm ich auf die leichte Schulter, wo ich mit Ernsthaftigkeit wäre gut beraten.

9 Mit dem allen muss ich leben lernen. 10 An guten wie auch schlechten Tagen. 11 Muss meine Folgen mir zuschreiben. 12 Muss mich selbst im Spiegel sehen. 13 Kann auf niemanden mit Finger zeigen, die Summe eines langen Lebens liegt unter dem Strich bei mir.

14 So wollen wir es, als unser Los. 15 Denn wir sind keine Marionetten. 16 Wir wollen selbstbestimmt durchs Leben gehen und unsere eigenen Entscheidungen treffen. 17 Wir wollen uns, Identität – mit allem, was dazu gehört. 18 Und du, Gott, hast du uns wohl erhört und aus dem Garten ziehen lassen.

19 Du hast dich nicht abgewandt, den Rücken zugekehrt. 20 Hast Ausschau gar gehalten. 21 Dein Auge ruhte stets auf uns. 22 Und ob am Ende angelangt, im Trog der Gosse liegend, oder nur ausgebrannt, am Wegesrande kniend. 23 Hast du dich uns zugewandt, einen Mantel um die Schulter legend. 24 Willst wieder auf die Beine stellen, die Schulden gar begleichen. 25 Willst uns den Mut zum Weitergehen in unsere Herzen sprechen. 26 Du glaubst an uns, willst uns nicht biegen, nur dass wir eins verstehen: 27 Du willst an meiner Seite sein bis zum Ende meines Weges.

Psalm 139,5 / Lukas 15,20 / Römer 8,38–39

Schreib deinen eigenen Psalm, - als Gebet, Echo oder im Diskurs

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


« | »