THOW 164: Abstand gewinnen
1 Manchmal will ich Abstand gewinnen, aber was gewinne ich mit Abstand? 2 Oder macht die Distanz das Problem nur kleiner im Auge, aber nicht im Herzen? 3 Reicht Abstand aus, um den Überblick zu gewinnen, sich der Situation zu entziehen, um sich mit Abstand und anderem Blick neu zu sortieren?
4 Nein, Abstand gewinnt nicht, wenn er sich einspielt. 5 Denn Abstand führt zu Distanz, und Distanz führt zu Belanglosigkeit, und Belanglosigkeit zur Trennung. 6 Genau deshalb muss ich mich von schlechten Dingen fernhalten, in Abstand treten und Abstand wahren. 7 Aber von den guten Dingen, dem, was wahr und gut ist, will ich Abstand nur nehmen, um eine neue Perspektive zu bekommen. 8 Um dann zurückzukehren zur Nähe, zum Aushalten, zur Liebe.
9 Du, Herr, bist mir immer nah – willst mir immer nah sein. 10 Und du nennst den Abstand, der zur Trennung führt, Sünde. 11 Nicht um uns zu verdammen, denn in Christus hast du längst vergeben. 12 Sondern um zu zeigen, deutlich zu machen, dass es das ist, was du dir wirklich von uns wünschst: Nähe. 13 Nähe mitten in allen Fehlern, in allen falschen Entscheidungen, in allem Jubel und allen tiefen Tälern, in Freude wie in Streit und Zank, in Gesundheit, Krankheit und Verzweiflung.
14 Das ist mein Streben, das ist mein Gebet. 15 Dir nahe zu bleiben – immer. 16 Damit du mir beistehst, dieses Leben zu bestehen.
Jeremia 2,5 / Psalm 139,7–10 / Lukas 15,18 / Johannes 15,4-5 / 1. Johannes 1,6


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