Zeit

THOW 236: Atmen

1 Tief füllt sich meine Seele. 2 Ich atme Zeit ein und langsam aus. 3 Ein und aus. 4 Dem Drang des Schlages der Zeiger widersetzend füllen sich meine Lungen mit Minuten. 5 Minuten, die sich beim Ausatmen verlieren. 6 Ist das der Geschmack der Ewigkeit? 7 Ein Anklang nur, denn noch zieht die Sonne hoch zum Firmament. 8 Noch folgt dem Morgen der Abend und die Nacht. 9 Noch wird dem Moment der nächste folgen. 10 Und doch halte ich inne, spüre den Hauch von frischem Wind auf einem Meer von Weite.

11 Gott hat die Zeit erschaffen, wo er doch zeitlos ist. 12 „Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.“ (Prediger 3,11) 13 Sein Meisterwerk ist dazu bestimmt, einst mit ihm zeitlos zu sein. 14 Alles in uns sehnt sich nach Ewigkeit, während die Zeit uns davonläuft und durch unsere Hände rinnt. 15 Uns zur Lehre, den Moment zu begreifen und Freiheit zu verstehen. 16 Und doch hat er uns begabt, die Ewigkeit zu berühren.17 Und das ist, was Jesu Tod uns aufschloss: Ewigkeit. 18 Damit wir nicht nur sehnen oder spüren, sondern darin wandeln. 19 Und sei es nur für diesen Atemzug. 20 Ich atme ihn ein und wieder aus. 21 Sela.

Prediger 3,11 / Psalm 39,5 / Psalm 90,4 / Johannes 11,25–26 / Offenbarung 21,6

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