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THOW 181: Aufrichten
1 Aufrichten heißt: gerade machen, ordnen, in eine bestimmte Richtung bringen – hin zu einer aufrechten, lebendigen Haltung. 2 Die Sonne bringt die Blumen dazu, sich zu ihr auszurichten. 3 Die Nadel des Kompasses weist beständig zum Nordpol. 4 Und Schwärme von Vögeln und Fischen ändern wie von Dirigentenhand synchron die Richtung.5 Mein Innerstes sehnt sich nach Ordnung, nach Ausrichtung…
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THOW 180: Jeden Tag
1 Täglich hören. 2 Täglich beten. 3 Täglich glauben. 4 Das verändert alles. 5 Durchdringt mich bis ins tiefste meines Wesens. 6 Macht Schluss mit dem Versteckspiel. 7 Deckt auf, was verborgen war. 8 Lässt meinen Gott in jede Faser meines Selbst. 9 In jeden Winkel meines Lebens. 10 Beginne am Morgen. 11 Und aus jedem Morgen wird ein jederzeit.…
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THOW 179: Schrei!
1 Schrei, ruf, lass alles heraus. 2 Halt nichts zurück, mein Gott hält dich aus. 3 Wirf dich zu Boden, lass Wut von dir gehen. 4 Du darfst wie du bist vor diesem Gott stehen. 5 Der Gott, den ich kenne, will nicht fromme Gebete, liebliche Lieder, geschliffene Rede. 6 Der Gott, den ich kenne, will meinen Schrei, meine Wut,…
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THOW 178: Ich, Sünder
1 Ich bin Sünder. 2 Mit der Erkenntnis fing alles an. 3 Und an dieser Erkenntnis will ich festhalten, denn sie ist mir nicht zur Last, sondern Erlösung geworden. 4 Und sie ist eine Verheißung, ein Schlüssel zur Erhörung meiner Gebete. 5 Ich war Sünder. 6 Nicht, weil ich Gebote übertreten hatte. 7 Kein Mensch kann so leben, dass er…
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THOW 177: Das Wort
1 Wir reden, aber verstehen einander nicht. 2 Benutzen die gleichen Worte, aber hören etwas anderes. 3 Weil Worte mehr sind, als die Essenz ihrer Bestimmung, mehr als die Absicht des Senders. 4 Sie bekommen beim Empfänger einen Klang, der sich aus den Erfahrungen des Lebens schöpft. 5 Eine zweite Ebene, die sich aus Zwischentönen formt. 6 Eine Tiefe, die…
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THOW 176: Kampf statt Kapitulation
1 Die Welle einfach über sich ergehen lassen. 2 Loslassen und aufhören, sich dagegen zu stemmen. 3 Einfach akzeptieren und kapitulieren. 4 Und hoffen, dass alles schnell vorbei geht. 5 Ein verführerischer Gedanke, leicht scheint er und erlösend, aber er führt nicht zu dir.6 Denn du, Herr, hast mir keinen Geist des Verzagens und Versagens gegeben, sondern einen Geist des…
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THOW 175: Glücklich
1 Meine Sehnsucht sucht nach Glück. 2 Doch finde ich es nicht. 3 Kaum gewonnen, verliert das Neue schon den Glanz. 4 Die Reise geht zu schnell vorbei. 5 Das Fest, so liebevoll erdacht, ertrinkt in Mühen und der eigenen Erschöpfung. 6 Kaum hat man den Moment des Glücks vor Augen, zerplatzt er wie Blasen im Sonnenlicht. 7 Es bleibt…
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THOW 174: Innehalten
1 Wir hasten durch die Zeit. 2 Ich will innehalten, denn diesen Moment kann mir niemand nehmen – außer ich lasse es zu. 3 Will nicht vorwärts denken, was später ist, kein „ach wenn doch schon wäre“. 4 Denn niemand weiß, was uns an Zeit noch bleibt. 5 Doch diesen Augenblick, jetzt, haben wir – und den will ich mir…
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THOW 173: Amen
1 Glauben, Zustimmung und Hoffnung – Christus ist das Amen. 2 Der, der wahrhaftig ist. 3 Die Gültigkeit und Verbindlichkeit von Gottes Verheißung für den Menschen. 4 Wenn wir Amen sagen, dann glauben wir. 5 Wenn wir Amen sagen, dann vertrauen wir. 6 Wenn wir Amen sagen, dann legen wir unser Leben in deine Hände. 7 Unser Amen fordert nichts,…
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THOW 172: Von Staub zu Staub
1 War es nicht gestern erst gewesen, dass ich auf Kindesbeinen durch den Garten rannte. 2 Mich auf eine Schulbank zwängte – mich zum ersten Mal verliebte. 3 Dass ich mich aufmachte, die Welt wollt ich erobern. 4 Dass ich mein eigen Kind in Armen hielt. 5 Und es nun fortziehen sah. 6 Was ist der Mensch? 7 Ein Wimpernschlag…