Gerechtigkeit,  Gnade,  Klage

THOW 60: Klage und Anklage

1 Einst waren wir selbst Kläger und Richter zugleich. 2 Wir maßen nach eigenem Recht, milde im Urteil gegen uns selbst und unbarmherzig gegenüber denen, die unsere Gesetze übertraten. 3 Doch dann erkannten wir, dass wir selbst auf der Anklagebank saßen. 4 Das Gesetz war eindeutig, der Ankläger war der Widersacher der Menschen und ihr Verführer zugleich. 5 Das Maß unserer Strafe war abgemessen an unserer eigenen Unbarmherzigkeit.

6 Da bekannten wir unsere Schuld, beugten uns vor dem Gesetz und dem Richter. 7 Und wir fanden Gnade, denn wir fanden einen Fürsprecher. 8 Er nahm alle Sühne auf sich für jene, die zu ihm gehören. 9 Nun sind wir nicht länger Kläger, Richter, Angeklagte oder Gerichtete, sondern Freigesprochene. 10 Nicht aus eigener Gerechtigkeit, sondern allein aus reiner Gnade.

11 So bleibt das Gesetz unumstößlich, und die Schuld ist bewiesen. 12 Niemand kann vor dem Richter bestehen ohne Gnade. 13 Doch daran soll man die Begnadigten erkennen: Sie erheben selbst keine Vorwürfe mehr, denn sie sind selbst schuldig und nur aus Gnade erlöst. 14 Deshalb sind sie nunmehr Boten der Barmherzigkeit.

Matthäus 7, 1-2

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