THOW 124: Gerechtigkeit

1 Was ist gerecht? Zu bekommen, was man verdient? 2 Dann fordere ich von Gott im Himmel lieber nicht Gerechtigkeit. 3 Denn wie ich es auch wende, es würde nicht gut um mich stehen. 4 Weder wenn ich wirklich Gerechtigkeit erführe, für jede Missetat die ich beging, den verdienten Lohn erhielte. 5 Und erst recht nicht, wenn ich Gottes Heiligkeit zum Maßstab nähme. 6 Wo jeder Gedanke schon zur Sünde genügt und Vergebung nicht siebenmal, sondern siebzig mal siebenmal zur Ehre gereicht.

7 Nein, Gerechtigkeit will ich nicht fordern, noch gerecht zu sein für mich in Anspruch nehmen. 8 Und doch soll die Gerechtigkeit mich umgeben wie ein Schutz, wie ein Panzer meines Herzens. 9 Doch nicht meine Gerechtigkeit, sondern deine, Herr. 10 Die Erkenntnis, dass ich Sünder bin. 11 Aus mir heraus nicht würdig und nicht in der Lage dir gerecht zu werden. 12 Die Akzeptanz, dass ich daher schuldig bin und den Tod verdiene. 13 Und doch frei gesprochen aus Gnade allein, weil Jesus Christus am Kreuz diese Schuld auf sich nahm.

14 Daher ist mein Schutzpanzer, wenn mich der Zweifel plagt oder der Ankläger mich zur Rede stellt: Gerechtigkeit. 15 Gerechtigkeit, weil die Schuld bewiesen, ich, der Angeklagte, geständig und zur Umkehr bereit – und doch schon freigesprochen, weil ein anderer für mich die Strafe trug. 16 Das ist meine Gerechtigkeit! 17 Sie lässt mich in schlimmen Tagen voller Verdammnis das Haupt erheben und bekennen: Schuldig! 18 Aber freigesprochen durch den Sohn!

Jesaja 61,10 / Psalm 32,1 / Epheser 6,14 / 2. Korinther 5,21