THOW 246: Stimmen
1 Das ist, was ich sehe, schmecke und spüre, sagt die Stimme. 2 Das ist wohl nicht zu leugnen. 3 Du vergisst, was ich alles weiß, sagt die andere, und holt die Bücher der Erinnerungen. 4 Und das ist, was der Verstand gebietet, erwidert die dritte. 5 Nur das kann sein, alles andere ist Trug. 6 So ringen Kopf, Sinn und Verstand und gebären ihre Bilder. 7 Machen unser Selbst bereit, dafür zu kämpfen. 8 Denn alles scheint geprüft und unbestreitbar.
9 Das ist, was ich glaube, sagt unser Herz. 10 Auch wenn die Stimmen es betören, bleibt es doch fest. 11 Und überwindet, weil es lieber enttäuscht wird als nicht geglaubt zu haben. 12 An wahre Liebe, an Gerechtigkeit und an Gott, der über allem ist. 13 Denn gäbe es keine Liebe, keine Gerechtigkeit und keinen Gott, der uns Leben verheißt über den Tod hinaus, wäre alles Lieben, alles Hoffen und alles Streben ohne Grund. 14 Und das Leben wäre ohne Sinn.
15 Der Glaube wurde Fleisch in Jesus Christus und ist auferstanden von den Toten. 16 Das ist, was niemand begreifen kann – außer im Glauben. 17 Und deshalb ist alle Hoffnung nur im Glauben. 18 Und darum bedeutet mir alles, was ich sehe, meine zu wissen oder mein Verstand mir sagt, nichts, und darum setze ich alles auf den Glauben. 19 Und alles bekommt Sinn, richtet mich gerade und heilt meine Seele.
Sprüche 3,5–6 / Jesaja 55,8–9 / Römer 10,10 / Hebräer 11,1 / 1. Korinther 2,14 / Johannes 20,29


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