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THOW 175: Glücklich
1 Meine Sehnsucht sucht nach Glück. 2 Doch finde ich es nicht. 3 Kaum gewonnen, verliert das Neue schon den Glanz. 4 Die Reise geht zu schnell vorbei. 5 Das Fest, so liebevoll erdacht, ertrinkt in Mühen und der eigenen Erschöpfung. 6 Kaum hat man den Moment des Glücks vor Augen, zerplatzt er wie Blasen im Sonnenlicht. 7 Es bleibt…
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THOW 174: Innehalten
1 Wir hasten durch die Zeit. 2 Ich will innehalten, denn diesen Moment kann mir niemand nehmen – außer ich lasse es zu. 3 Will nicht vorwärts denken, was später ist, kein „ach wenn doch schon wäre“. 4 Denn niemand weiß, was uns an Zeit noch bleibt. 5 Doch diesen Augenblick, jetzt, haben wir – und den will ich mir…
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THOW 173: Amen
1 Glauben, Zustimmung und Hoffnung – Christus ist das Amen. 2 Der, der wahrhaftig ist. 3 Die Gültigkeit und Verbindlichkeit von Gottes Verheißung für den Menschen. 4 Wenn wir Amen sagen, dann glauben wir. 5 Wenn wir Amen sagen, dann vertrauen wir. 6 Wenn wir Amen sagen, dann legen wir unser Leben in deine Hände. 7 Unser Amen fordert nichts,…
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THOW 172: Von Staub zu Staub
1 War es nicht gestern erst gewesen, dass ich auf Kindesbeinen durch den Garten rannte. 2 Mich auf eine Schulbank zwängte – mich zum ersten Mal verliebte. 3 Dass ich mich aufmachte, die Welt wollt ich erobern. 4 Dass ich mein eigen Kind in Armen hielt. 5 Und es nun fortziehen sah. 6 Was ist der Mensch? 7 Ein Wimpernschlag…
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THOW 171: Das Gebet
1 Vater, ich will Dich loben schon am Morgen. 2 Wenn ich aufwache, bist du mein erster Gedanke. 3 Ich suche deine Worte, denn sie geben mir Trost und Halt. 4 Von dir erhoffe ich mir Antworten auf die Fragen der Nacht. 5 Ich bitte dich um Weisung, wohin ich gehen soll. 6 Ich lege dir meine Sorgen zu Füßen…
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THOW 170: Der kleine Fleck
1 Wir starren auf den Fleck im Spiegel, wie auf ein Fanal der Unvollkommenheit. 2 Fragen stürmen unsere Gedanken. 3 Wie konnte das passieren? 4 Wer hat Schuld? 5 Und Stimmen werden um uns laut. 6 Ratschläge-Geber, Erfahrungs-Berichter, dunkle Mahner und leichtfertige Verharmloser. 7 Für den einen alles nur ein Zeichen des Scheiterns, was längst geahnt, für den anderen die…
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THOW 169: Dem unbekannten Gott
1 Ja, ich jage ihm nach. 2 Ich sehne mich nach der vollen Erkenntnis Gottes. 3 Ich wünschte, die Herrlichkeit seines Reichs würde jetzt schon offenbar. 4 Denn all meinen Glauben setze ich darauf, dass er gut ist und dass das, was kommt, besser ist als das, was ist und war. 5 Aber so sehr ich auch strebe, all mein…
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THOW 168: In meiner Schwäche
1 Wer führen will, muss stark erscheinen in dieser Welt. 2 Seine Ellbogen einsetzen, sich durchsetzen, notfalls über Leichen gehen – auch wenn es nur die kleinen Tode von Beziehungen sind. 3 Seine Fehler muss er geschickt verbergen, denn sonst bringen sie ihn zu Fall. 4 Schon wartet der Nächste, der an die einsame Spitze drängt. 5 Doch all das,…
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THOW 167: Mir zu Hilfe
1 Im Traum trug ich stets einen kleinen Koffer mit mir. 2 Ich wusste nicht, was darin war, und er bedrohte mich nicht – doch spürte ich eine unbekannte Last darin, die ich nicht loslassen konnte. 3 Selbst als wir am Parkplatz alles verstauten, behielt ich ihn bei mir und zog ihn weiter hinter mir her. 4 Ein Mann, dessen…
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THOW 166: Die Bestimmung
1 Ich sehne mich, den Sinn in allem zu entdecken. 2 Da muss mehr sein als das tägliche Bedürfnis und ein kleines Stück vom Glück. 3 Um dann am Ende deiner Tage zurückzublicken – um, mal mehr, mal weniger, sein kleines Leben hinter sich zu wissen. 4 Ich sehne mich danach, mehr als nur Redliches zu finden und nach guten Werten wohl zu wandeln.…