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THOW 36: Zwischen Ohnmacht und Hoffnung
1 Warum muss ich mich dem allen stellen? 2 Bist du nicht, Gott, der Souverän? 3 Hast du nicht durch deinen Sohn vor aller Augen Wunder bewirkt, die über alles menschlich Fassbare hinausgehen? 4 Warum greifst du nicht ein und lässt dein Kind durch dieses Tal gehen, wie ein Spielball von Gewalten? 5 Hast du nicht selbst deinen Jüngern befohlen,…
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THOW 35: Fehlersuche
1 Ich darf im Frieden vor dir ruhen. 2 Dankbar beginne ich den Tag, auch wenn ich nicht weiß, was der Tag noch bringen mag. 3 Denn mit dir kann ich über Mauern springen und darf Sorgen getrost in deine Hände geben. 4 Ich weiß mich in dir geborgen und geschützt. 5 Doch muss ich nicht nach Fehlern suchen? 6…
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THOW 34: Wahrhaftigkeit
1 Wie kann ich vor Gott kommen? 2 Wie kann man bestehen vor dieser unbegrenzten Macht und Heiligkeit, dem Allwissen über alles, was war, ist und wird – und mich? 3 Ein unbedeutender Wimpernschlag der Geschichte bin ich, unvollkommen selbst in meinen eigenen Ansprüchen, eine bedeutungslose Stimme im Lärm unserer Zeit. 4 So stehe ich vor dir, mein Gott, habe…
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THOW 33: Mitten im Leben
1 Geht es uns gut, dann braucht der Mensch dich nicht, ja er fragt sich gar, ob es dich überhaupt gibt. 2 Er gleitet durchs Leben und glaubt, einen Anspruch darauf zu haben, dass ihm alles gelingt und es ihm wohl ergeht. 3 Doch kommen die Schläge des Schicksals, erinnert er sich an Gott und beklagt, was ihm geschieht. 4…
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THOW 32: Braut und Bräutigam
1 Wenn zwei Menschen sich vermählen, beginnen sie eins zu werden. 2 Ihr Leben vermengt sich untrennbar in allen Details, durchdringt sich wie Wurzeln in der Erde des anderen. 3 Niemand kann dies schadlos trennen. 4 Sie teilen alles miteinander, manchmal in Gesprächen, oft nur im kurzen Austausch. 5 Manchmal reicht ein Blick oder eine Geste. 6 Je länger sie…
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THOW 31: Die Gunst des Königs
1 Dies war mein Traum, dass ich den Gästen des Königs in die Kleider helfen durfte. 2 Als man mich fragte, was für einen Lohn ich dafür erhielte, antwortete ich, dass nichts vereinbart war und es sich so ergeben hatte. 3 Die Gäste, denen ich half, waren glücklich, würdig zum Empfang zu gehen. Das freute mich. 4 Und ich sagte:…
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THOW 30: Stimmen
1 So viele Stimmen um mich, so viele Stimmen in mir, was ist gut, was falsch? 2 Welche Gedanken führen mich richtig, welche sind wert, abgewogen zu werden, welche führen nur in die Irre? 3 Gedanken sind wie Vögel über meinem Kopf, ich kann sie nicht verhindern, doch ich kann wählen, welcher ein Nest in meinem Geist baut. 4 Ich…
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THOW 29: Entscheidung
1 Wenn ich mich entscheiden kann, kann ich mich auch entscheiden, mich nicht zu entscheiden. 2 Wofür es sich zu entscheiden gilt oder was das Richtige ist, kann dir niemand sagen, denn niemand kam vom Tod zurück außer dem Einen. 3 Und selbst das, auch wenn von vielen Zeugen bestätigt, muss man glauben. 4 Ich habe mich entschieden, dem Einen…
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THOW 28: Die Gnadenzeit
1 Ich weiß, dass dieses Leben nicht gerettet werden kann. 2 Unsere Tage und Stunden sind gezählt, doch niemand kennt ihre Zahl. 3 Der Mensch entschied sich für die Sterblichkeit, weil ihm sein eigener Wille und seine eigene Entscheidung wichtiger waren, als sich mit Gott eins zu machen. 4 Und er würde es wieder tun, selbst wenn er alles Leid…
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THOW 27: Frieden im Sturm
1 Mitten im Sturm lässt dein Friede mich innerlich zur Ruhe kommen. 2 Dein Friede ist ein großes Geschenk, der uns Zuversicht und Kraft gibt und der Angst ihre Macht nimmt. 3 Dafür will ich danken. 4 So kann ich nun auf dich schauen und lege mein Leben getrost in deine Hand. 5 Nichts kann mich scheiden von der Liebe…