THOW 251: Leben in Hingabe
1 Alles geben, Extra-Meile gehen, über sich hinaus. 2 Hoffen und beten, Tank befüllen, wieder und wieder. 3 Immer mehr, immer weiter, bis zum Ziel – oder der Havarie.
4 Mein Gott, mein Abba, hat sich mir in den Weg gestellt, mir Einhalt geboten. 5 Ist doch alles bereit, alles getan? 6 Annahme, Heilung, Wiederherstellung – 7 uns gegeben, hingegeben, um anzunehmen.
8 Aufgeben, um zu empfangen. 9 Mitgehen, um anzukommen. 10 Loslassen, um gehalten zu werden. 11 Nachgehen, denn ich bin schon gefunden worden. 12 Fallen lassen, denn ich bin aufgefangen. 13 Den Griff lösen, damit seine Kraft wirksam wird. 14 Raum schaffen, damit er ihn ausfüllt. 15 Nach hinten treten, damit er nach vorne tritt.
16 Ein Leben, in dem der Vater sichtbar wird. 17 Ein Leben, das den Nächsten strahlen lässt. 18 Ein Leben, das Raum für andere schafft, weil er uns Unendlichkeit gab. 19 Wie Jesus es sagt, weil er alles tat, sich für uns hingab, auferstand aus dem Grab.
Johannes 19,30 / Matthäus 16,24 / Johannes 15,4–5 / Römer 12,1 / 2. Korinther 12,9 / Galater 2,20
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Ein Gedanke/ein Psalm dazu
Alexander Endl
Anmerkung
Der Text greift bewusst das Bild der „Havarie“ auf, um die Erfahrung von Verausgabung und Grenzerleben zu benennen. Entscheidend ist jedoch nicht der drohende Schiffbruch, sondern der Einspruch Gottes: Er selbst setzt dem ein Ende und führt in Heilung und Hingabe. Damit wird Hingabe nicht als Selbstausbeutung verstanden, sondern als Vertrauen und Loslassen – Raum schaffen für Gottes Wirken. Der letzte Vers verankert diese Bewegung christologisch: wahre Hingabe findet ihr Ziel in Christus, der sich hingab und in der Auferstehung neues Leben schenkte.