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THOW 120: Der Helm des Heils
1 Der Kopf ist unsere schwächste Stelle. 2 Ihn zu schützen ist unser Gebot. 3 Wir setzen Helme auf, wenn wir auf Räder steigen, wir schützen uns auf Baustellen und im Krieg. 4 Doch nicht nur leiblich ist er stets zu hüten. 5 Verführung verdreht uns schnell den Kopf. 6 Und gar kopflos werden wir, wenn Panik uns ergreift. 7…
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THOW 119: Der stille Kampf
1 Das Leben ist ein Kriegsgebiet, auch wenn ich es nicht wolle. 2 Vom ersten Atemzug an ringt der Tod mit dem Leben. 3 Mit dem ersten freien Gedanken ringt die Sünde mit der Wahrheit. 4 Und unser rebellisches Herz mit Gott. 5 Wir verschließen die Augen in der Jugend, wir werfen uns in der Blüte unserer Jahre in die…
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THOW 118: Am Ende
1 Alles ist in Aufbruchstimmung, doch innen ist nur Müdigkeit. 2 Wie bleiern sind die Glieder und Schwere liegt auf allem. 3 Was Freude schenken soll klingt fast wie Hohn – dem, der bunte Blumen sieht, aber Farbe nicht im Herzen spürt. 4 Noch einmal aufraffen, noch einmal einen Ruck geben. 5 Zu oft schon. 6 Der Bogen überspannt, vielleicht…
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THOW 117: Verwoben und verknüpft
1 Wer allein unterwegs ist, kann sich schnell verirren. 2 Und wer in die Dunkelheit gerät, verliert schnell den Mut. 3 Eine Schulter, die unter Druck gerät, ist schnell erschöpft, doch zwei Schultern tragen große Lasten. 4 Und wohl dem, dessen Schnur dreifach gedreht ist, wenn sein Leben daran hängt. 5 Wohl dem, der Vater und Mutter ehrt, sie sind…
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THOW 116: Alles durcheinander
1 Verstreute Teile meiner Selbst. 2 Ein Puzzle, das der Wind zerstreute. 3 Was eben noch ein Bild ergab, liegt nun in Fragmenten. 4 Unvollkommen, unvollständig, ungeordnet. 5 Auf der Suche nach mir selbst. 6 Will alle Teile sammeln. 7 Sie an ihren Platz zurücklegen. 8 Um das Bild, das mir vor Augen war, neu zu formieren. 9 Doch wie…
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THOW 115: Aus freien Stücken
1 Ich weiß, dass ich nichts muss. 2 Und niemand fordert Rechenschaft auf Erden am Ende meiner Tage. 3 Was ich getan, ist wie ein Hauch von Nichts. 4 Und hab ich Schulden, soll sich ein anderer drum kümmern. 5 Ich kann mein Leben frei vergeuden, Zeit vertreiben, achtlos wandeln – weil es mein Leben ist. 6 Lang hab ich…
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THOW 114: Gut beraten
1 Gedanken kreisen, Optionen wirbeln, Ideen drängen sich nach vorn. 2 So viel sei zu bedenken, so viel sei zu beachten. 3 So viele Stimmen, die sich laut Gehör verschaffen. 4 Wohl dem, der sein Ohr nicht jedem leiht. 5 Wohl dem, der nicht sitzt im Rat der Gottlosen. 6 Wohl dem, der die Weisung im Gebete sucht. 7 Wohl…
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THOW 113: Klein
1 Klein bin ich. 2 Unbedeutend dreht das Rad sich weiter. 3 Ich meint, ich hätt Bedeutung. 4 Aber kaum verließ ich kurz die Bühne, nahmen andere meinen Platz ein. 5 Mein Wort, gerade noch im Rat ertönte, verhallt im Wald der Wehklag unerhört. 6 Hat ich den anderen nicht gestern noch beschwichtigt, er werde schon genug beachtet? 7 Nun…
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THOW 112: Halleluja
1 Der Herr ist treu! 2 Er lässt die Seinen nicht im Stich. 3 Seine Hand ist nicht zu schwach. 4 Sein Arm nicht zu kurz. 5 Er hat uns nicht vergessen noch versäumt er den richtigen Moment. 6 Ja, die auf den Herrn hoffen, werden es nicht bereuen. 7 Und die seine Stimme hören, finden Zuversicht und Glauben. 8…
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THOW 111: Unerkannt
1 Ich spüre deine Nähe nicht. 2 Müsst ich dir jetzt nicht zu Füßen liegen? 3 Doch find ich deine Füße nicht. 4 Warum bist du mir verborgen, wo ich dein Antlitz so sehr suche? 5 Nun zieh ich los, pack an und tu mein Bestes, um ein treuer Jünger dir zu sein. 6 Find hier was zu tun, dann…