THOW 32: Braut und Bräutigam
1 Wenn zwei Menschen sich vermählen, beginnen sie eins zu werden. 2 Ihr Leben vermengt sich untrennbar in allen Details, durchdringt sich wie Wurzeln in der Erde des anderen. 3 Niemand kann dies schadlos trennen. 4 Sie teilen alles miteinander, manchmal in Gesprächen, oft nur im kurzen Austausch. 5 Manchmal reicht ein Blick oder eine Geste. 6 Je länger sie miteinander verwoben sind, desto mehr wissen sie die Gedanken des anderen, ohne dass es eines Wortes bedarf.
7 So willst du, Herr, mit mir sein. 8 Denn du bist der Bräutigam, und deine Gemeinde ist deine Braut. 9 Mit jedem Einzelnen willst du dich verbinden. 10 Du bist ein eifersüchtiger Gott – nicht wie die Welt es ist, sondern leidenschaftlich, sehnsüchtig und bedingungslos in deiner Liebe. 11 Du kämpfst um meine Aufmerksamkeit, sehnst dich nach Zweisamkeit und liebst meine Hingabe. 12 Sie ist das Zeichen meiner Erwiderung deiner Liebe. 13 Doch du bist betrübt, wenn ich mein Herz anderen Göttern schenke.
14 Wenn wir zusammen sind, braucht es keine Monologe. 15 Wir kennen uns, und du weißt, was ich brauche. 16 Doch du hast auch ein unendliches Ohr für meine Nöte. 17 Und ich will dir zuhören, damit ich tue, was dir gefällt. 18 Ich will mit dir verwachsen, dein Wesen erkennen. 19 So dass es keines Zeichens und keines Wortes mehr bedarf, um deine Werke zu tun. 20 Denn du bist schon ein Teil von mir geworden. 21 Bis wir einst ganz eins werden.
Jesaja 62,5 / Offenbarung 19,7–8


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